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Unseren Wald retten - erste Analyse schätzt die Kosten auf 750 Millionen

Der Klimawandel hat unsere Wälder fest im Griff. Aber noch besteht die Möglichkeit, sie an die neuen Bedingungen anzupassen. Die Kahlflächen müssen schnellstmöglich mit wärmeliebenden und trockenheitsresistenten Baumarten bepflanzt werden.

Der Klimawandel hat unsere Wälder fest im Griff. Aber noch besteht die Möglichkeit, sie an die neuen Bedingungen anzupassen. Die Kahlflächen müssen schnellstmöglich mit wärmeliebenden und trockenheitsresistenten Baumarten bepflanzt werden. Falls Samenbäume dieser widerstandsfähigen Arten vorhanden sind, sollte gezielt auf deren Naturverjüngung gesetzt werden. In allen Fällen muss ein weitgehender Wildschutz vorgesehen werden. Was dieser Waldumbau kosten könnte, hat der Verein Lëtzebuerger Privatbësch in einer Analyse hochgerechnet. Über die nächsten zehn Jahre werden rund 250 Millionen Euro für Pflanzungen und 500 Millionen Euro für den Wildschutz benötigt. Es ist der Moment gekommen, um einen Masterplan zu erstellen!

Die Ergebnisse des phytosanitären Inventars 2022 lesen sich alarmierend: 61,7 % der Bäume in Luxemburgs Wäldern sind deutlich oder stark geschädigt. Dürre und Hitze setzen den Wald zunehmend unter Druck. Insbesondere die im Oesling häufigen Fichtenwälder – mit zunehmenden Schädlingsproblemen und immer größer werdenden Kahlflächen – stellen kein tragfähiges Modell mehr dar. Auch die im Gutland dominante Buche ist diesen klimatischen Bedingungen nur bedingt gewachsen. Auch weiter Baumarten wie Douglasie und Stieleiche haben zunehmend Probleme.

Natürliche Verjüngung und Pflanzungen

„Damit zukünftige Generationen einen gesunden, klimaresilienten Wald vorfinden, ist jetzt unser Handeln gefragt. Es gibt durchaus heimische Baumarten, die mit Trockenheit besser zurechtkommen; beispielsweise Traubeneiche, Linde, Wildkirsche, Spitzahorn, Elsbeere und Speierling. Hier müssen wir ansetzen“, führt Winfried von Loe, Forstingenieur beim Lëtzebuerger Privatbësch vor. Die Mischung macht es: Artenvielfalt ist zentral für ein funktionierendes und robustes Ökosystem. Die natürliche Naturverjüngung – auch beispielsweise mithilfe von Vögeln wie dem Eichelhäher – sollte gezielt gefördert werden um dann durch das Einbringen widerstandsfähiger Arten durch Pflanzungen ergänzt zu werden.

Wildschutz als Herausforderung

Immer nötig: ein effizienter Schutz vor Wildverbiss. Die jungen Triebe haben ansonsten keine Chance, zu einem hohen Baum heranzuwachsen. Holzgatter sowie ein biologisch abbaubarer Einzel- und Schälschutz sind unabdingbar. Leider sind diese Maßnahmen sehr kostspielig, aber zentral für den Erfolg! Zudem müssen die Ausbildung von Fachkräften sowie die Beratung der vielen kleinen, privaten Waldbesitzer gewährleistet sein.

Es ist mit einem Investitionsaufwand zu rechnen, der deutlich über die Summen hinausgeht, die im Rahmen der normalen Budgets und Finanzpläne vorgesehen sind. „Wir brauchen einen Masterplan, um sicherzustellen, dass die notwendigen finanziellen Mittel in den nächsten Jahren tatsächlich zur Verfügung stehen. Dann haben wir eine reelle Chance, unsere Wälder fit für die Zukunft zu machen“, unterstreicht Jos Strotz, Waldbesitzer, Präsident des Wiltzer Waldbauvereins und Mitglied des Lëtzebuerger Privatbësch.

Über den Lëtzebuerger Privatbësch

Der Lëtzebuerger Privatbësch, registriert unter Groupement des Sylviculteurs a.s.b.l., ist eine Vereinigung ohne Gewinnzweck. Sein Ziel ist es, die privaten Waldbesitzer in Luxemburg zu unterstützen und zu beraten. Ein wichtiger Bestandteil der Aktivitäten: die Förderung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung im Rahmen einer Konvention mit dem Umweltministerium. Die Vertreter des Lëtzebuerger Privatbësch repräsentieren die Interessen der Privatwaldeigentümer auf politischer Ebene sowie in mehreren nationalen Gremien. Der Verein ist als Naturschutzorganisation anerkannt.

Anlage Hochrechnung und Kostenaufstellung: „Analyse sur les coûts de la sauvegarde de nos forêts face au changement climatique“

Zeitungsartikel aus dem Lëtzebuerger Bësch 04-2023: Starke Wurzeln für die Zukunft

KontaktLëtzebuerger Privatbësch
Winfried von Loë
Tel.: +352 89 95 65-10
E-Mail: secreteriat@privatbesch.lu

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